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Scannen
Ziele
- Frühere Erlebnisse finden, in denen man sich schon einmal
so verhalten hat wie in der Situation, die man gerade zu klären
versucht.
- Eigene Verhaltensmuster mit ihren Ursachen finden.
- Ein traumatisches Erlebnis verarbeiten, indem man es in einen
zeitlichen Kontext einordnet.
Methode
(1) Durch Scannen in der Zeit kann der Klient wiederkehrende
Muster in seinem Verhalten oder in seiner Wahrnehmung entdecken.
Er kann belastende und traumatisierende Situationen aufdecken,
in denen diese Muster entstanden sind. Wenn also in einer
Sitzung eine belastende Situation zur Sprache kommt, kann
der Klient durch Scannen untersuchen, ob es bereits früher ähnliche
Situationen gegeben hat.
Hat der Klient eine solche Situation in der Vergangenheit ausgemacht,
kann er das ’buchstäbliche Beschreiben’ benutzen,
um die Situation für sich konkret in den Blick zu bekommen.
Dabei können starke Gefühle hervorgerufen werden.
(Über das Ausdrücken dieser Gefühle ist etwas
in der Technik ’Acting into’ beschrieben.)
(2) Scannen kann auch noch in einem anderen Sinne benutzt werden:
Der Klient kann traumatische Erlebnisse, die er kennt oder
entdeckt hat, verarbeiten, indem er sie in einen zeitlichen
Kontext setzt. Ausgehend von einer traumatischen Situation
kann er die danach folgenden Entwicklungen beschreiben, bis
er sich wieder in einer sicheren Situation befindet. Das gleiche
kann er danach auch in der umgekehrten Zeitabfolge tun: Von
dem sicheren Heute geht er in Schritten zurück zu den
schmerzhaften Situationen der Vergangenheit, konfrontiert sich
mit den Erinnerungen an das traumatische Erlebnis und geht
dann noch einen Schritt weiter bis zum sicheren Vorher. Dieses
lässt ihn die verletzenden Erfahrungen in einem zeitlichen
Kontext erleben: ’Ich bin mehr als diese schmerzhafte
Erfahrung’, ’Ich bin heute in einer anderen Situation’.
Ausführlich ist dieses Vorgehen als ’Video-Technik’ weiter
hinten beschrieben.
Vorschläge des Counselers dazu
Was war vorher?
Was war davor? ... Was war davor?
Wann hat es angefangen?
Wie hat es angefangen?’
Wie hat es möglicherweise angefangen?
Was war davor (bevor es angefangen hat)?
Was hättest du am liebsten getan/gesagt?
Möchtest du dich Wertschätzen, für das was du
in der Situation getan hast?
Schau dir das Bild von der Situation an, was siehst du?
Beschreibe dich in dem Bild in der dritten Person!
Hintergrund
(1) Durch Scannen von Zeiträumen kann man Muster in seinem
Verhalten oder in seiner Wahrnehmung entdecken und möglicherweise
zugrunde liegende traumatische Erlebnisse frei legen. Mit Verhaltens-
und Wahrnehmungsmustern bewältigen wir viele komplexe
Situationen im Leben. Sie sind entstanden aus konkreten Erfahrungen.
Manche behindern uns jedoch und sind heute keine angemessenen
Reaktionen mehr. Wir haben sie gelernt, etwa zur Schmerzvermeidung.
Doch die Situation oder die Konstellation, auf die sie sich
beziehen, bestehen heute nicht mehr. Ein innerer Zwang bindet
uns jedoch weiter an sie. Uns macht immer noch Angst, was früher
einmal gefährlich war.
(2) Eine immer wiederkehrende Fokussierung einer belastenden
Situation kann Probleme chronifizieren, anstatt sie zu lösen,
da sie den Klienten immer wieder darauf zurück wirft,
verletzt worden zu sein. Um eine solche Chronifizierung zu
vermeiden, ist es deshalb wichtig die Fixierung der Aufmerksamkeit
auf diese Erlebnisse zu durchbrechen. Das kann man tun, indem
man andere zeitlich zugeordnete Erlebnisse ebenfalls ansieht
und beschreibt, obwohl sie direkt mit der schmerzhaften Situation
nichts zu tun haben.
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